Griechenland lockert Camping-Regeln: Freistehen wieder erlaubt?

Griechenland lockert Camping-Regeln: Freistehen wieder erlaubt?

Griechenland – Traumziel für Wohnmobilfans, aber zuletzt ein Albtraum für alle, die frei und flexibel unterwegs sein wollten. Nach einem strengen Camping-Verbot zu Jahresbeginn rudert das Land jetzt zurück: Die neuen Regeln bringen frischen Wind für Vanlifer und Roadtrip-Fans. Was sich geändert hat, worauf Reisende achten müssen – und warum es trotzdem keine Einladung zum wilden Campen ist – erfährst du hier.

Griechenland lockert Wildcamping-Regeln: Was Camper jetzt wissen müssen

Hintergrund: Erst verschärft – dann zurückgerudert

Zu Beginn des Jahres 2025 trat das umstrittene Gesetz 5170/2025 in Kraft, das in Griechenland das Freistehen mit Wohnmobilen praktisch untersagte. Die Regelung verbot das Parken oder Campieren unter anderem an Stränden, in Wäldern, archäologischen Zonen und öffentlichen Bereichen sowie auf kommunalen Parkflächen – auch das Verweilen vor Ort war untersagt.
Verstöße wurden hart sanktioniert: Bußgelder von 300 Euro pro Person und Fahrzeug, bei gerichtlichen Verfahren bis zu 3.000 Euro und bis zu drei Monate Haft drohten.

Der Wendepunkt: Proteste und Petition zeigen Wirkung

Der drastische Einschnitt stieß auf massiven Protest – Wohnmobil-Clubs wie der ELAT kritisierten die Regelung scharf, und Tausende Unterzeichner forderten mit einer Petition eine Rücknahme oder Milderung der Einschränkungen. Als Reaktion deutete das griechische Tourismusministerium eine Anpassung an – obwohl konkrete Zeitpläne zunächst ausblieben.

Die neue Rechtslage ab Juni 2025: Mehr Freiraum für Wohnmobilreisende

Mit dem Gesetz 5209/2025, veröffentlicht im Amtsblatt am 11. Juni 2025, wurden nun verbindliche Erleichterungen beschlossen – und in der Praxis gelten inzwischen folgende Regeln:

Innerhalb geschlossener Ortschaften:

  • Wohnmobile unter 7,50 m Länge: Parken ohne zeitliche Begrenzung erlaubt.
  • Wohnmobile über 7,50 m Länge und Wohnwagen: Begrenzung auf 24 Stunden Parkdauer

Außerhalb geschlossener Ortschaften:

  • Parken ohne zeitliche Begrenzung erlaubt, unabhängig von der Fahrzeuglänge – jedoch nur:
    • auf offiziell gekennzeichneten Stellplätzen oder Seitenstreifen,
    • parallel und am rechten Fahrbahnrand
    • und sofern kein Parkverbot besteht

Was erlaubt und was tabu bleibt:

  • Das Ausstellen von Stuhl, Tisch, Markise oder Grill außerhalb offizieller Plätze ist weiterhin rechtlich unklar – ein Graubereich, in dem Verbände wie SEARTE zur Selbstkontrolle auffordern
  • Das Wildcamping mit Aufbau von Zelt, Markise, Tische und Stühle bleibt verboten – die Neuregelung betrifft nur das Parken

Einschätzung: Chance für eine nachhaltige Camper-Kultur?

Diese Gesetzesänderung markiert eine Rückkehr zur relativen Freiheit – jedoch mit klaren Regeln:

  • Öffentliche Hotspots und Kulturgüter bleiben geschützt.
  • Umwelt und Infrastruktur profitieren von Legalität und Ordnung.
  • Freizeitfahrzeuge können nun wieder spontan am Meer oder Land parken – unter Beachtung der Vorschriften.
  • Die Situation bleibt regional unterschiedlich: Die Kennzeichnung von legalen Stellplätzen ist nicht überall flächendeckend erfolgt, ihre Zahl bleibt begrenzt

Überblickstabelle

BereichFahrzeugtyp / LängeParkdauer erlaubtWo erlaubt
Geschlossene OrtschaftWohnmobil unter 7,50 munbegrenztöffentliche Parkplätze in bewohnten Zonen
Wohnmobil über 7,50 m / Wohnwagenmax. 24 Stundenwie oben
Außerhalb geschlossener Zonenalle Wohnmobile / Wohnwagenunbegrenztgekennzeichnete Parkflächen / Seitenstreifen

Fazit

Griechenland hat seine Regeln für mobilen Urlaub per Wohnmobil im Jahr 2025 zunächst drastisch verschärft – doch ein breiter öffentlicher Widerstand wurde erhört. Mit dem Gesetz 5209/2025 wurde die freie Fahrt zwar nicht in alte Freiheit überführt, aber entscheidend gelockert:

  • Kleine Wohnmobile dürfen wieder frei parken, auch am Strand – sofern kein ausdrückliches Verbot besteht.
  • Längere Camper und Wohnwagen unterliegen innerhalb geschlossener Ortschaften der 24‑Stunden‑Regel.
  • Wildcamping bleibt verboten, das Augenmerk liegt nach wie vor auf dem Schutz von Natur, Kulturgütern und ordentlicher Stadtentwicklung.

Camper sollten daher vor Reiseantritt genau prüfen, ob ihr Ziel offiziell ausgewiesene Stellplätze bietet, welche Schilder gültig sind — und in jedem Fall respektvoll mit Umwelt und Vorschriften umgehen.

>>> Wildcampen Deutschland – hohe Strafen drohen <<<

Zuletzt aktualisiert am 30. Juli 2025 um 22:20 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.


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